Montag, Mai 11, 2009

Pro und Contra Wünschelrute

Seit einiger Zeit verfolge ich die Diskussionen "Pro & Kontra Wünschelrute" in diversen Foren im Internet.
Was man hier zu lesen bekommt ist im wahrsten Sinn haarsträubend. Der Grundtenor ist eigentlich, dass die Befürworter versuchen eine sachliche Diskussion zu führen, wogegen eine große Anzahl an Gegnern äußerst aggressiv argumentieren. Man gewinnt zeitweise den Eindruck die Gegner versuchen allen anderen Ihre Meinung mit aller Macht Aufzugzwingen. Nun ist es so, dass jeder das glauben kann was er möchte oder besser in sein Weltbild passt. Aber hier treten sogenannte "Experten" auf den Plan und führen Argumente ins Treffen, welche man eigentlich nur mit viel Humor sehen kann. Viele dieser Gegner haben, wie man Ihren Beiträgen entnehmen kann, absolut keine Ahnung von der Materie und übernehmen einfach publizierte Meinungen ohne sich damit auseinanderzusetzenDas sieht man auch daran, dass sehr oft publizierte Kontrameinungen als Beweis für die Wirkungslosigkeit angeführt werden. Wie lautet das berühmte Sprichwort? "Papier ist geduldig"

Hier einmal einige Kontrameinungen Sinngemäß wiedergegeben:

ERKRANKTES PFERD
"Mein Pferd erkrankte in seinem Stall - ein Wünschelrutengeher empfahl den Standplatz zu wechseln, da dieser von Störzonen belastet ist." Und nun kam das eindeutige Argument für den Schwachsinn des Wünschelrutengeher: "Der Platz kann gar nicht belastet gewesen sein, da meine beiden Katzen immer auf diesen Platz gegangen sind und sich dort stundenlang aufhalten, was sie sicher nicht tun würden wenn es hier Störzonen gibt." Nun hätte man sich vorher etwas mit der Materie vertraut gemacht wüsste man, das Pferde Strahlenflüchter sind und Katzen zu den Strahlensuchern gehören, also gerne Plätze mit Störzonen aufsuchen.

WASSER GIBT ES ÜBERALL
Um einen Brunnen zu bauen, brauche ich keinen Wünschelrutengeher, da es überall Grundwasser gibt. Also suche ich mir einfach eine Stelle und grabe maximal 8 Meter hinunter und ich habe meinen Brunnen. Diese Wünschelrutengeher ziehen nur den Leuten das Geld aus der Tasche."
Meine Fragen dazu: Muß ich mich jetzt fürchten, da wir alle auf einer Wasserschicht schwimmen, die in maximal 8 Meter Tiefe beginnt. Da müsste ja jede Tiefgarage nasse Füße bekommen. Ich frage mich auch wieso England noch da ist und die Erdkruste dieses Land nicht schon lange davongeschwommen ist oder warum dann das Grundwasser nicht an den Steilküsten von Dover, die ja wesentlich höher als 8 Meter ist herrausrinnt. Natürlich gibt es Gegenden mit großflächigeren Grundwasserseen, aber zu behaupten Grundwasser ist überall entspricht ungefähr der Denkungsweise "Die Erde ist eine Scheibe"

"Diese Wünschelrutengeher ziehen nur den Leuten das Geld aus der Tasche!" Nun ich möchte einmal sehen ob einer von den Personen, die diese Behauptung aufstellen gratis arbeiten. Bei aller Fantasie über das gute im Menschen kann ich mir das nicht vorstellen! Also Leute eine Leistung in Anspruch nehmen kostet in der Regel Geld!

Fakt ist natürlich auch, dass es natürlich unter den Wünschelrutengängern genug gibt, die von sich behaupten alles zu finden und in Wahrheit einen Schnellkurs im Pendeln absolviert haben. In Wirklichkeit haben sie keine Ahnung, auf was Ihre Rute gerade reagiert. Denn um Treffsicher zu arbeiten gehört ein Umfangreiches Wissen der Materie und lange Erfahrung! Aus diesem Grund gibt es auch Wünschelrutengeher, die zwar Störzonen am Schlafplatz suchen aber sich nie an eine Brunnensuche wagen. Bei der Brunnensuche stellt sich nämlich heraus wie gut ein Rutengeher ist.

Noch ein kleiner Nachsatz zu "Grundwasser ist überall" und "guten Rutengehern". Voriges Jahr wurde in meiner Ortschaft ein Brunnen mit der Hand gebohrt. Im Gespräch mit dem Besitzer sagte mir dieser, dass es egal ist wo er bohrt, da es hier überall Grundwasser gibt und in maximal 7 Meter Wasser hat. Sein Nachbar hat einen Brunnen mit nur 4 Meter Tiefe. Eine Woche später war das erste Loch zugeschüttet und ein zweites Loch begonnen. Auf Nachfrage teilte mir der Grundstückseigentümer mit dass sie bis auf 13 Meter gebohrt hätten aber unverständlicherweise kein Anzeichen für Wasser gefunden hatten. Nun hätte im aber ein Rutengeher gesagt dass er an dieser Stell Wasser hatte und hat im alternativ eine zweite Stelle angegeben, die er auch "versuchen könnte". Mit Interesse verfolgte ich das weitere Geschehen. Auch das zweite Loch und dritte Bohrloch ergab trotz jeweils 13 Metern Tiefe kein Wasser. Der Besitzer wollte daraufhin seinen Plan mit dem Brunnen aufgeben. Ich machte Ihm das Angebot eine Stelle ohne Bezahlung zu suchen und es nocheinmal zu versuchen. Sehr skeptisch ging er auf das Angebot ein und bohrte an der angegebenen Stelle nocheinmal. Das Ergebnis: nach 8 Metern hatte er Wasser und betreibt heute mit Freude seinen Brunnen. Diese Stelle lag genau 1 1/2 Meter neben der vom anderen Rutengeher angegeben Stelle und auch bei dem alternativ angegeben Stelle stellte ich das Wasser in 1 1/2 Metern Entfernung fest. Nun ist es so, dass der andere Rutengeher zwar Wasser fand aber offensichtlich seinen "Reaktionsabstand" (jener persönliche Abstand von der Wasserader bei der die Rute reagiert) nicht kannte.

Mann sollte also Berichte immer hinterfragen und nicht alles für bare Münze nehmen, was irgendwo geschrieben steht.

2 Kommentare:

sandra hat gesagt…

Sehr interessanter Artikel.Die Gedanken gefallen mir schon.Die ganze Seite finde ich toll.Bravo!

Werner Marko hat gesagt…

Vielen Dank for das Kompliment! Ich möchte mit dieser Seite anregen hin und wieder über den Tellerrand zu sehen. Nur dadurch kann man neue Einsichten gewinnen. Auch in der Wissenschaft müssen oft etablierte Lehrmeinungen über Bord geworfen werden und neuen Platz machen. Wenn das nicht so wäre würden wir uns auch Wissenschaftlich noch in der Steinzeit befinden